Auf der Suche nach Zukunft
Viele Griechen kommen zur Jobsuche nach Berlin – doch die Aussichten sind schwierig
Von Jana Tashina Wörrle am 21.03.2013

Wenn Magdalena Barba das Wort „Krise“ hört, denkt sie nicht an den Euro, nicht an Rettungsschirme oder Steuerflüchtlinge. Sie denkt an die Menschen in ihrer Heimatstadt Naoussa und erzählt Geschichten von Freunden, die ihre Jobs verloren haben, von Bekannten, die ohne Strom und Heizung auskommen müssen und von Kindern ohne Zukunft. „Griechenland geht es schlecht. Aber noch schlimmer ist, dass keiner weiß, was noch kommt“, sagt die 50-Jährige und schaut mit gerunzelter Stirn aus dem Fenster der Taverna Karagiosis. Draußen stürmt es, Äste und Blätter wirbeln durch die Luft. Doch drinnen ist die Stimmung gelöst. Gitarrenmusik, frische Tulpen auf dem Tisch und der Geruch nach geschmortem Fisch tragen dazu bei, dass hier keine Krisenstimmung herrscht. Der Rest kommt von Magdalena Barba selbst und ihrer ansteckend guten Laune. Schon seit 33 Jahren lebt sie in Berlin, seit acht Jahren arbeitet sie in der Taverna in Charlottenburg. „Berlin ist jetzt meine Heimat“, sagt sie und nickt einem Gast zu, der gerade genüsslich einen Espresso schlürft. Doch als die schwierige Zeit in Griechenland begann, war auch das plötzlich ein Problem. „Da war ich für viele von einem Tag auf den anderen ‚die Griechin' und sie haben ganz mitleidig getan“, erzählt sie und schüttelt den Kopf. Einmal kam sogar ein Mann an die Theke und hat ihr vorgerechnet, was jeder einzelne Deutsche für die Rettung Griechenlands bezahlen müsse.
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