Lillehammers Gespür für Kunst
Pinsel oder Piste? In Lillehammer muss sich niemand entscheiden. Seit den Olympischen Winterspielen 1994 haben sich dort Kunst und Sport vereint.
Von Anita Arneitz am 09.12.2014
Voller Zuneigung drückt der Hundertjährige seiner Frau ein Küsschen auf die Wange, daneben blickt ein blondes Teenagermädchen verträumt aus dem Fenster und ein älterer Typ im Wollpulli läuft durch die Landschaft: Eine Stadt wie Lillehammer hat viele Gesichter. Über 80 von ihnen sind in der Galerie Zink, am Ende der kurzen Fußgängerzone, zu sehen. Die Porträts spiegeln wider, warum Künstler und Sportler die Stadt gleichermaßen mögen. Wenige Kilometer von der Galerie entfernt trainiert der Nachwuchs auf der Sprungschanze, während weiter unten in der Håkon-Halle die Volleybälle übers Netz fliegen und Läufer ihre Runden durch die Olympia-Ausstellung drehen. Eine Etage tiefer erfahren Besucher, dass es von 1912 bis 1956 Medaillen für Architekten, Maler, Dichter, Komponisten und Bildhauer gab. 66 Kunstwettbewerbe wurden in der olympischen Geschichte ausgetragen. Sogar für die Medaillenkunst gab es eine Medaille. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg interessierte sich niemand mehr für Kunst. Heute ist das wieder ein bisschen anders. Zumindest in Lillehammer. Hier inspiriert Olympia die Kunstszene. Während woanders die olympische Begeisterung derzeit rasch erlischt, flackert sie in Lillehammer auch nach 20 Jahren noch immer in den Herzen der Menschen. Spätestens 2016 soll aus der kleinen Flamme wieder ein richtig großes Feuer werden bei den Olympischen Winterspielen der Jugend.
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